Mein Name ist Simon Hartl, ich bin 19 Jahre alt und mache aktuell eine Lehre zum Zerspanungstechniker bei Röchling Industrial Oepping.
Mir wurde die Möglichkeit geboten ein Auslandspraktikum bei einer unserer Tochtergesellschaften zu absolvieren. Da mich schon immer andere Kulturen und fremde Sprachen interessieren, habe ich mich für ein 6-wöchiges Praktikum bei unserer Tochterfirma Röchling Industrial Kimberly in Amerika entschieden.
In den nächsten Wochen nehme ich euch mit auf meine spannende Reise und werde euch in diesem Reiseblog über meinen Arbeitsalltag, meine KollegInnen, meine Gastfamilie und Vieles mehr berichten.
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4. Posting
Rückblick und Fazit
Ihr fragt euch bestimmt, ob ich rückblickend auf mein Auslandspraktikum etwas anders machen würde. Ich würde definitiv länger bleiben! 🙃
Meine Erwartungen wurden vollkommen erfüllt und ich kann ein Praktikum im Ausland nur weiterempfehlen. Diese Zeit bietet eine einzigartige Möglichkeit Sprachkenntnisse zu verbessern, andere Arbeitsabläufe und neue Leute kennenzulernen. Ich habe sehr viele wertvolle Erfahrungen, sowohl beruflich als auch privat, sammeln können.
Natürlich war diese Zeit, vor allem zu Beginn, herausfordernd, da ich mich an ein komplett neues Umfeld mit neuen KollegInnen, einer anderen Sprache und Vielem mehr gewöhnen musste. Dank der großartigen Unterstützung meiner Gastfamilie pendelte sich das aber schnell ein. Ward und Sue sind sehr humorvolle und liebenswerte Menschen, welche mich unglaublich gut aufgenommen haben.
Das Ward und ich dieselbe Begeisterung zur Musik teilen, war natürlich eine super Sache für mich. Dank seiner unzähligen Connections zu den unterschiedlichsten Bandmitgliedern, konnte ich bei insgesamt 12 Gigs mitspielen. Ich hätte mir keine bessere Gastfamilie vorstellen können!
Auch die Zusammenarbeit mit meinen KollegInnen bei Röchling in Kimberly hat super funktioniert und ich habe mich auf Anhieb sehr gut mit allen verstanden. Der Spaß bei der Arbeit kam dabei auch nicht zu kurz. Gemeinsam mit Dave, Ryan und Tyler haben wir über Optimierung von Arbeitsabläufen diskutiert und meine Erfahrung, welche ich während meiner Lehrzeit in Oepping bereits gesammelt habe, mit ihnen geteilt. Es freut mich, dass sie den einen oder anderen Vorschlag von mir umsetzen werden.
Ein absolutes Highlight für mich war der Überraschungsbesuch meiner Freundin Ana. Sie hat, ohne mein Wissen, mit Ward Kontakt aufgenommen und ihren Besuch geplant. Spontan konnte ich mir ein paar Tage frei nehmen, sodass wir eine fantastische Zeit in Chicago mit einer Sightseeingtour sowie einem Besuch im berühmten Shedd Aquarium verbrachten. Einen Abend ließen wir bei einem Konzert in einem Jazzclub ausklingen und als krönenden Abschluss besuchten wir eine Rooftop-Bar und genossen die wunderbare Aussicht auf Chicago bei Nacht.
Auch die Flugshow in Oshkosh, welche ich in meinem letzten Posting angekündigt habe, war ein Highlight. Bei diesem internationalen Flugzeugtreffen reisen Flugbegeisterte aus der ganzen Welt mit ihren Flugzeugen und Privatjets an. Auf einem riesigen Gelände konnte man die modernsten Militärjets bestaunen. Direkt neben den Flugzeugen wurden sogar Zelte aufgeschlagen und es wurde gecampt. Am Abend fand außerdem die berühmte Flugshow mit abschließendem Feuerwerk statt.
Ich könnte noch eine Reihe großartiger Erlebnisse auflisten, aber ich glaube, dass würde den Rahmen etwas sprengen. Wie geht es nun für mich weiter? Ich werde nach meiner Praktikumszeit noch ein paar Tage in New York City verbringen und die Stadt erkunden. Danach geht es für mich leider schon zurück nach Österreich. Ich freue mich aber natürlich wieder auf meine Familie, meine Freunde und meine KollegInnen bei Röchling Industrial Oepping. 😊
Ich hoffe, dass euch mein Reiseblog rund um mein Auslandspraktikum gefallen hat und ich vielleicht ein paar zukünftige Lehrlinge zu solch einem Abenteuer motivieren konnte.
Bis bald, euer Simon
Überraschungsbesuch von Freundin Ana
Chicago bei Nacht
Flugshow in Oshkosh
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3. Posting
Meine Gastfamilie | Freizeitgestaltung
Meine Praktikumszeit vergeht leider viel zu schnell. Beim Blick auf meinen Kalender musste ich feststellen, dass ich bereits die Hälfte der Praktikumszeit hinter mir habe. Was ich euch aber noch nicht verraten habe ist, dass ich noch ein paar Wochen nach dem Praktikum dranhänge und allein durch das Land reisen werde.
Diese Woche war sehr musikalisch. In meinem ersten Posting habe ich euch erzählt, dass Ward ein leidenschaftlicher Musiker und Mitglied der Band „Tnt Combo Band“ ist. Bevor ich meine Reise antrat, wusste ich das bereits und packte kurzerhand meine Trompete ein. Mich freut es riesig, dass das keine Fehlentscheidung war, weil ich hier die Möglichkeit bekommen habe, bei zwei weiteren Big Bands mitzuspielen.
Zum einen bei der „Nennah Ambassadors Big Band“, bestehend aus 20 Bandmitgliedern, und zum anderen bei der „Fox City Swing Band“, welche 15 aktive Mitglieder zählt. Während der Woche haben wir unsere fixen Bandproben und am Wochenende darf ich auch bei Auftritten dabei sein. Sue und Ward sind so nett und stellen mir ihr Auto zur Verfügung, damit ich selbstständig zu allen Bandproben und Gigs fahren kann. Mir macht es extrem Spaß, da ich dadurch viele neue Leute kennengelernt habe und wir dieselben Interessen teilen.
Für mich ist es immer wieder überraschend, aber auch schön zu hören, dass so weit weg von meiner Heimat auch die traditionelle, österreichische Musik bekannt ist und diese Lieder gespielt werden. Da fühle ich mich fast schon wie daheim. 😉
Stehen am Wochenende keine Auftritte mit den Bands an, dann nutze ich die Gelegenheit und erkunde die Gegend rund um Appleton. Sue und Ward haben mir die schöne Landschaft rund um den See Winnebago, welcher direkt an Appleton angrenzt, gezeigt. Ein Muss war auch eine Fahrt zum, auch bei uns bekannten, Michigansee.
Ein weiteres Highlight für mich war ein Baseballspiel, welches wir in Appleton besuchten. Bei dem spannenden Match gewannen die Skycarp 10:9 knapp gegen die Timper Rattlers. Ich habe mich bis zu diesem Zeitpunkt nicht für Baseball interessiert, aber ich fand die Stimmung im Stadion sehr mitreißend und es war ein großartiges Erlebnis für mich.
Am kommenden Wochenende werden Sue, Ward und ich eine sehr bekannte Flugshow in Oshkosh besuchen. Ich bin schon sehr gespannt darauf.
In meinem letzten Posting werde ich euch darüber sicherlich noch berichten aber auch allgemein auf meine Praktikumszeit zurückblicken und euch verraten, wo meine Reise privat noch hingehen wird.
Bleibt gespannt! Euer Simon
Probe mit der "Nennah Ambassadors Big Band"
Fahrt entlang des Michigansees
Bei meinem ersten Baseballspiel
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2. Posting
Arbeitsalltag | Meine Aufgaben
Nach einer aufregenden und intensiven Kennenlernzeit habe ich mich mittlerweile sehr gut eingelebt und ich fühle mich bei meiner Gastfamilie Sue und Ward gut aufgehoben. Gemeinsam mit Sue fahre ich jeden Tag um 07:30 Uhr zur Firma. Die Fahrt von Appleton nach Kimberly dauert ca. 20 Minuten und um Punkt 08:00 Uhr beginnt mein Arbeitstag.
Tyler ist während der gesamten Praktikumszeit mein Hauptansprechpartner. Er arbeitet schon seit 16 Jahren an den beiden CNC-Maschinen bei Röchling in Kimberly und hat sich über die Jahre sehr viel Wissen in diesem Bereich angeeignet. Von ihm kann ich bestimmt noch einiges lernen. Meine zweite Ansprechperson ist Dave, der Geschäftsführer am Standort. Ich kann immer und zu jeder Zeit mit meinen Anliegen zu ihm kommen. Dave steht mir mit Rat und Tat zur Seite.
In meiner ersten Arbeitswoche wurden mir alle Arbeitsabläufe genau erklärt und ich bekam eine sehr detaillierte Einschulung an den beiden CNC-Maschinen. Es ist sehr spannend für mich zu sehen, wie meine KollegInnen in Amerika arbeiten, da manche Abläufe anders sind als bei uns in Oepping.
Jeder Arbeitstag startet mit einer Teambesprechung mit dem Produktionsleiter Ryan und Tyler. Gemeinsam legen wir fest, welche Aufträge ich an diesem Tag an der CNC-Maschine bearbeiten darf. Hauptsächlich fertigen wir Einbauteile für Papiermaschinen aus Kunststoff.
Dann geht’s auch schon los. Ich suche mir das Material zusammen, checke die Programme auf ihre Richtigkeit bzw. programmiere diese gegebenenfalls auch neu. Anschließend bestücke ich die Maschine mit dem passenden Werkzeug und nachdem ich das Material richtig positioniert habe, starte ich auch schon mit den Fräsarbeiten. In der Zeit, wo das Werkstück von der Maschine bearbeitet wird, beginne ich mit der Vorbereitung für das nächste Werkstück.
Besonders gefällt mir, dass ich mir meine Aufgaben selbstständig einteilen und auch meine Pausen sehr flexibel gestalten kann. Wir sprechen uns aber meist ab und machen gemeinsam im Team unsere Pausen. Mittlerweile habe ich mich auch an den Dialekt mancher KollegInnen gewöhnt und ich merke von Tag zu Tag, dass sich mein Englisch verbessert. 😉
Um 16:30 Uhr endet mein Arbeitstag und ich starte in den wohlverdienten Feierabend. Praktischerweise kann ich mit Sue wieder zurück nach Appleton fahren.
Was ich nach der Arbeit und in meiner Freizeit am Wochenende mache, erfahrt ihr nächste Woche.
Bis dann! Euer Simon
Am Weg zur Arbeit
Gemeinsam mit Tyler in der Fertigung
Geschäftsführer Dave Brown und ich
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1. Posting
Ankunft in Amerika | Kennenlernen | Meine ersten Eindrücke
Für all jene, denen Kimberly kein Begriff ist: die kleine Gemeinde befindet sich im US-amerikanischen Bundesstaat Wisconsin im Nordosten der Vereinigten Staaten. Sie zählt rund 6.800 Einwohner und versprüht einen gemütlichen Kleinstadt-Charakter.
Die Vorfreude auf mein Auslandspraktikum war von Beginn an riesengroß und ich konnte es kaum mehr abwarten, dass es endlich los geht. Vorab waren aber noch ein paar organisatorische Dinge zu erledigen und abzuklären, wie zum Beispiel Start und Dauer meines Praktikums. Mein Lehrlingsausbildner, Adolf Keinberger, unterstützte mein Vorhaben von Anfang an und half mir mit der Antragstellung bei der IFA (Internationaler Fachkräfteaustausch).
Bevor es losging konnte ich Dave Brown, den Geschäftsführer in Kimberly, schon per Telefon kennenlernen. Er unterstützte mich ebenso tatkräftig bei meiner Planung, gab mir Tipps und organisierte meine Unterkunft bei Sue, einer langjährigen Mitarbeiterin bei Röchling in Kimberly, welche im Büro als Sekretärin arbeitet.
Am 07. Juli 2022 ging es dann los. Gestartet vom Flughafen in Wien landete ich nach zwei Zwischenlandungen (Madrid & Chicago) nach langen 27 Reisestunden etwas erschöpft, aber dennoch sehr glücklich am Flughafen in Appleton, Wisconsin. Sieben Stunden Zeitverschiebung trennen mich ab sofort von der Heimat.
Sue und ihr Mann Ward Patton, meine Gastfamilie bei denen ich in den nächsten Wochen wohnen darf, warteten bereits in der Empfangshalle auf mich und begrüßten mich sehr herzlich. Nach einer kurzen Sightseeingtour durch Appleton, fuhren wir direkt zu ihnen nach Hause und ich konnte in Ruhe ankommen.
Nächsten Tag fuhren Sue und ich gleich gemeinsam zur Firma und Dave stellte mich den 18 MitarbeiterInnen am Standort vor. Alle waren sehr freundlich zu mir und ich fühlte mich sehr willkommen. Bei manchen KollegInnen musste ich jedoch auch ein zweites Mal nachfragen, da ich einige Wörter aufgrund ihres Dialektes nicht sofort verstand. Ich bin zuversichtlich, dass sich das im Laufe meines Praktikums aber noch verbessert.
Am Wochenende lernte ich die Familie und Freunde meiner Gastfamilie kennen. Ein absolutes Highlight für mich war, dass ich bei einem Jazz Gig mit meiner Trompete mitspielen durfte. Ward ist nämlich Bassist bei einer Band und er fragte mich, ob ich dabei sein möchte. Diese Gelegenheit konnte ich mir nicht entgehen lassen.
In meinem nächsten Posting werde ich euch Näheres zu meinem Arbeitsalltag, meinen (neuen) KollegInnen und meinen Aufgaben erzählen.
Bleibt gespannt! Bis nächste Woche, euer Simon
Jetzt geht's los!
Amerikanischer Boden in Sicht
Mein Arbeitsplatz die kommenden Wochen
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